Leise über die Wellen: Wie das Elektroboot Candela C-8 das Design neu definiert

Wenn Boote fliegen lernen, ist das Staunen vorprogrammiert – und mit der Candela C-8 geschieht das nicht etwa metaphorisch, sondern ganz konkret: Das elegante Elektroboot aus Schweden hebt dank seiner Hydrofoils tatsächlich vom Wasser ab. Und das auf eine derart anmutige Weise, dass es den German Design Award in der Königsklasse „Excellent Product Design“ gewonnen hat – ein Ritterschlag, der nicht nur die Technik feiert, sondern eine neue Ästhetik des nachhaltigen Reisens.

Die Candela C-8 ist dabei weniger ein Boot als eine Vision, die bereits Wirklichkeit geworden ist. Ein Gleiter in Carbon, geformt von Wind und Wellen, der sich aus der jahrhundertealten Tradition des Bootsbaus ebenso emanzipiert wie aus der muffigen Fossilromantik der Motorboote. Ihr Design ist das Gegenteil von Pose: Jede Linie, jede Schräge dient der Effizienz, der Leichtigkeit, der Eleganz des Gleitens. Kein Zierrat, nirgends. Stattdessen: versenkbare Klampen, eine Windschutzscheibe wie aus einem Windkanalträumchen und ein Rumpf, der aussieht, als hätte ihn ein nordischer Gott mit einem CAD-Programm skizziert.

Niklas Nordin, Produktchef bei Candela, spricht von einem „glider-like design“ – und tatsächlich erinnert das Ganze eher an einen Segelflieger als an ein Freizeitboot. Die C-8 schneidet nicht durchs Wasser, sie schwebt darüber hinweg, sobald sie bei 16 Knoten in den sogenannten „Foilborne-Zustand“ wechselt. Der Effekt? Lautloses Dahingleiten mit 27 Knoten Spitze, 50 nautische Meilen Reichweite bei 22 Knoten – alles elektrisch, alles emissionsfrei.

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Und vor allem: fast unheimlich still. „Fliegen über die Wellen bei 20 Knoten und sich in normaler Lautstärke mit den Passagieren unterhalten – das ging mit einem klassischen Boot einfach nicht“, sagt Nordin. Die wahre Innovation ist also nicht nur das Fliegen, sondern das Schweigen. Keine Vibrationen, kein Geknatter, keine Benzinfahne – nur das leise Zischen der Zeit, die man gewinnt.

Im Bauch der Schönheit arbeitet Candela’s eigens entwickelter C-POD, ein direkt angetriebener, vollständig untergetauchter Elektromotor. Wartungsarm, geräuschlos, mit einer Lebensdauer von 3000 Stunden – zehnmal länger als ein typischer Außenborder. Für die Stabilität sorgt ein „Flight Controller“, der die Hydrofoils 100 Mal pro Sekunde anpasst. Übelkeit? War einmal. Die C-8 ist nicht nur ein Boot, sie ist eine Therapie gegen Seegang und schlechte Laune.

Und das Beste daran: Dieses Wunderwerk ist keine Designstudie, sondern bereits Realität. 40 Exemplare wurden bisher aus der Stockholmer Manufaktur ausgeliefert – was die C-8 zum wohl elegantesten Serienprodukt seit dem Saab 900 macht.

„Es gibt keine Spielereien auf diesem Boot“, sagt Nordin zum Abschluss. „Jedes Detail hat einen Zweck.“ – Ein Satz, der wie aus einem Designmanifest klingt. Oder aus der Zukunft. Nur dass sie in diesem Fall bereits auf dem Wasser liegt. Und fliegt.

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