In Vietnam klirren die ersten Stahlschnitte durchs Blech, und bei der Scenic Group knallen vermutlich schon die Champagnerkorken: Die Emerald Kaia, das jüngste Prestigeprojekt von Emerald Cruises, nimmt Form an.

Noch ist sie nicht mehr als ein feiner Rumpf aus Stahl, aber schon jetzt ist klar – diese Superyacht soll nicht nur segeln, sie will verführen. Und das mit einem Versprechen, das so glänzend klingt wie ihre Rumpflackierung wohl einmal aussehen wird: Luxus, der nicht prahlt – sondern gleitet.

Stahl trifft Sehnsucht
Was bei einer intimen Zeremonie im Halong Shipbuilding Yard begann – mit dabei: Repräsentanten der Werft und der Scenic Group – ist der Auftakt zu einer Reise, die ab 2026 ihre ersten Spuren durchs Mittelmeer, die Ägäis und bis hin zu den Seychellen zieht.

Glen Moroney, Gründer und Chairman der Scenic Group, sieht im Baubeginn nicht weniger als den nächsten Meilenstein für die Zukunft des Luxusyachtmarkts. Man möchte nicht einfach nur wachsen – man möchte neue Maßstäbe setzen. Oder in gut geöltem Marketingsprech: „maritime excellence“.

Ein schwimmendes Versprechen
Mit 120 Metern Länge, einer Kapazität von 128 Gästen und jeder Menge Extras an Bord soll die Emerald Kaia das sein, was andere Schiffe gerne wären: ein schwimmender Rückzugsort für alle, die dem Gewöhnlichen längst entwachsen sind. Private Cabanas auf dem Sky Deck, ein Spa Pool am Bug, ein Gym mit Ozeanblick – man beginnt sich zu fragen, ob man hier nicht besser einzieht, statt nur mitzufahren.
Auch kulinarisch gibt man sich ambitioniert. La Cucina bekommt eine vergrößerte Terrasse für das perfekte Dinner mit Meerblick, und wer das nötige Kleingeld mitbringt, kann sich am neuen Night Market Grill mit asiatischem Konzept zu acht exklusiv bekochen lassen. Das klingt nach Erlebnisgastronomie in der Gischt – und ist vermutlich so durchinszeniert wie ein Louis-Vuitton-Schaufenster.

Wasseraktivitäten mit Weitblick
Für die Abenteuerlustigen gibt’s eine neu gestaltete Marina mit Lounge, Wassersportaktivitäten en masse und jede Menge Gelegenheit, im türkisfarbenen Nichts zu verschwinden. Wem das zu sportlich ist, der lässt sich im Elements Spa durchkneten, während draußen der Horizont vorbeizieht. Alles inklusive, versteht sich – von Getränken über WiFi bis zu den obligatorischen „kulturellen Erlebnissen“, die EmeraldPLUS verspricht.

Zwischen Anspruch und Erwartung
Ob die Emerald Kaia wirklich „das Luxuserlebnis neu definiert“, wie es die Broschüre behauptet, wird sich zeigen, wenn sie 2026 erstmals in See sticht. Bis dahin bleibt sie Projektionsfläche für eine Zielgruppe, die sich weniger nach Fortbewegung als nach Bedeutung sehnt. Reisen soll hier nicht nur verbinden, sondern veredeln. Zwischen Stahl und Spa, zwischen Kabana und Kajüte.