Es gibt Orte, die sind weniger Destination als Haltung – und Gstaad gehört zweifellos dazu. Ein Dorf, das lieber flüstert als posaunt, wo Reichtum in Kaschmir gehüllt daherkommt und Luxus so selbstverständlich wirkt wie das Knirschen des Schnees unter handgefertigten Moonboots. Inmitten dieses pittoresken Understatements steht ein Haus mit Geschichte: The Park Gstaad. Eröffnet 1910 als erstes Fünfsternehotel der Region, blickt es auf eine ebenso mondäne wie mondäne Vergangenheit zurück. Nun wird es für die Zukunft aufpoliert – mit dem Prädikat Four Seasons, der Haute Couture unter den Hotelmarken.

Vom Grand Hotel zur Marke mit Aura
Dass Four Seasons künftig den Betrieb des Hauses übernimmt, ist mehr als eine Vertragsunterzeichnung. Es ist ein Statement. Das traditionsreiche Hotel wird derzeit umfassend renoviert – unter der Ägide des renommierten Innenarchitekten Joseph Dirand, der bekannt dafür ist, Räume zu schaffen, die zwischen Poesie und Präzision oszillieren. Die Eigentümerin, Unternehmerin und Philanthropin Dona Bertarelli, hat mit dem Investmentunternehmen Squircle Capital offenbar die passenden Partner gefunden, um ihre Vision umzusetzen: ein Refugium, das seine Geschichte nicht verleugnet, sondern in feinstem Four-Seasons-Stil neu erzählt.

Luxus mit Tiefgang, nicht Dekadenz
Man betont bei Four Seasons, man wolle das „legendäre Anwesen“ mit dem „exzellenten Service“ der Marke verbinden – Formulierungen, die fast beiläufig klingen, aber viel bedeuten. Denn hier geht es nicht um ein weiteres Hochglanzhotel, sondern um ein Ort mit Seele, eingebettet in eine Umgebung, die selbst in der Welt der Superlative als Ausnahme gilt. Bart Carnahan, der bei Four Seasons für globale Geschäftsentwicklung zuständig ist, spricht von der „einzigartigen Gelegenheit“, mit The Park Gstaad in diesen exklusiven Markt einzutreten – eine höfliche Umschreibung für: Das hier ist ein Juwel, und wir wissen es.

Wo Kristalllüster auf Kuhglocken trifft
Das Spannungsfeld zwischen alpiner Tradition und internationalem Anspruch könnte kaum reizvoller sein. Und genau darin liegt wohl der Reiz dieses Projekts. Es geht um mehr als Marmorbäder und Champagner in der Minibar. Es geht um Atmosphäre. Um die leise Grandezza eines Ortes, der seit jeher mehr verspricht als eine gute Aussicht. In Gstaad ist das Leben eine sorgfältig kuratierte Inszenierung – und The Park Gstaad wird nun zur neuen Hauptrolle erhoben.
Eröffnung mit Sehnsuchtsgarantie
Bis zur geplanten Wiedereröffnung zur Wintersaison 2026/2027 bleibt noch Zeit für Vorfreude – eine Disziplin, die in Gstaad ohnehin zum guten Ton gehört. Wenn sich dann die Türen wieder öffnen, wird es nicht einfach ein weiteres Luxushotel sein, sondern ein neuer Höhepunkt im alpinen Theater der Eleganz.