Es gibt Orte, an denen man bloß schläft. Und es gibt Orte wie das Badia Hill. Ein Boutique-Hotel mit Hang zur Vollkommenheit – sowohl geografisch als auch gastronomisch. Inmitten der Südtiroler Bergwelt, dort wo der Lagazuoi seine steinernen Schultern reckt und der Heiligkreuzkofel sich in die Wolken träumt, steht ein Haus, das dem guten Leben gewidmet ist. Hier wird nicht einfach nur gekocht – hier wird komponiert, zelebriert, geschmeckt und gelegentlich auch gestaunt.

Porcino: Die Oper der Aromen
Im Zentrum des Genusses steht das Gourmetrestaurant Porcino – nicht zu verwechseln mit einem tristen Pilzlokal. Küchenchef Marco Verginer versteht es, seine Südtiroler Wurzeln mit einer Prise Weltgewandtheit anzurichten: da trifft handgerollte Pasta auf fermentierte Alpenkräuter, Hirschrücken auf Rauchnoten vom offenen Feuer. Es ist eine Küche, die sich nichts beweisen muss – weil sie längst überzeugt hat. Begleitet wird das Ganze von Michaela Mair, Sommelière mit Sensorium und Seele, die selbst die schüchternsten Weißweine zum Sprechen bringt.

Zwischen Limoncello und Lounge
Doch das Badia Hill wäre nicht das Badia Hill, wenn es bei einem Spitzenrestaurant bliebe. Frühstück gibt es hier mit Panorama und Bergmilch, das Zitronensorbet wird mit eigenem Limoncello am Tisch flambiert – ein bisschen Show, viel Geschmack.

Wer sich nach dem dritten Gang in Richtung Lounge Bar verirrt, findet dort italienische Aperitivo-Kultur mit alpinem Twist. Und wer danach noch einen Abstecher in den holzgetäfelten Cigar Room wagt, spürt: Hier hat jemand verstanden, was „Atmosphäre“ eigentlich meint.

Natur, ganz ohne Hochglanzfilter
Das wahre Wellness-Programm beginnt allerdings draußen. Die Dolomiten stehen bereit – nicht auf Instagram, sondern in voller Pracht. Ob per E-Bike, Wanderschuh oder einfach im Flaniermodus: Das Badia Hill liegt strategisch klug zwischen Almwiesen und UNESCO-Weltnaturerbe. Wer will, startet mit einem Almfrühstück bei Sonnenaufgang – Käse, Brot, Butter, alles aus eigener Produktion – und endet mit müden Waden, vollem Magen und breitem Lächeln auf der Dachterrasse.

Spa mit Aussicht und Seele
Apropos Dachterrasse: Der Rooftop-Pool ist mehr als ein Postkartenmotiv. Er ist das Tauchbecken für urbane Seelen auf Entschleunigungsreise. Sauna gibt’s hier in Varianten – klassisch finnisch oder mit Whisky-Aufguss, für alle, die sich eine schottische Note in die Südtiroler Bergwelt wünschen. Das Dampfbad lässt Nebelträume wahr werden, während Alpenkräuter und leise Musik in den Ruheräumen für das Gefühl sorgen, dass die Zeit nicht vergeht, sondern sich sanft dehnt.

Ein Refugium für Feinschmecker und Fernsichter
Das Badia Hill ist kein Hotel für Eilige. Es ist ein Ort für jene, die das Frühstück gern mit Bergblick verlängern und beim Abendessen noch einen Gedanken an das letzte Gespräch mit dem Kellner verschwenden, der einem die Herkunft des Brotmehls erläuterte – mit ehrlicher Begeisterung. Es ist ein Haus, das nicht glänzt, sondern leuchtet. Dezent, stilvoll, ein wenig unverschämt gut.