Das Kimpton Main Frankfurt versteht sich nicht als bloßes Hotel mit Restaurantanschluss, sondern als kulinarisches Versprechen an die Stadt. Ein Ort, der nicht nur Betten, sondern Begegnungen verkauft – und das mit Geschmack. Mit einem Team, das klingt wie ein Best-of der internationalen Gastro-Szene, setzt man auf eine Mischung aus urbaner Raffinesse, globaler Erfahrung und lokalem Gespür. Dass dabei ausgerechnet eine Londoner Kreativschmiede für das Designkonzept verantwortlich zeichnet, wirkt fast wie eine ironische Fußnote in einer Stadt, die oft als Bankenmetropole unterschätzt wird.

Gastro-Führung wie aus dem Bilderbuch

David Bullett, Frankfurts neuer Head of F&B, bringt nicht nur internationale Erfahrung von Vancouver bis VaiVai mit, sondern auch eine Prise Understatement, wie man sie in der Frankfurter Gastro-Elite nicht allzu häufig findet. Ihm zur Seite steht Andrijana Golubovic, die so viele namhafte Hotelmarken auf dem Lebenslauf hat, dass einem fast schwindelig wird. Ritz Carlton, Shangri-La, Four Seasons – als ob man mit einem Michelin-Atlas durchs Leben gereist wäre. Und dann ist da noch Dominik M. Falger, der wohl letzte Bartender, der einen Drink noch als Kunstform betrachtet. Nach dem Embury-Closing zieht er nun im Kimpton wieder am Shaker – mit kosmopolitischem Stil und lokalem Charme.
Eleganz mit Ecken und Kanten: Die Locations
Vier Outlets, vier Persönlichkeiten: Das MAY in der Lobby ist mehr Wohnzimmer als Bar, eine Hommage an 1950er-Jahre-Americana und das Gefühl, sich auch unter der Woche wie am Wochenende zu fühlen. Das ANNI, eine Brasserie, wie man sie sich in Paris wünschen würde – mit einem Twist, der sich irgendwo zwischen Frankfurter Bodenständigkeit und Brüsseler Savoir-vivre bewegt.
Und dann ist da noch das LAZULI, das Rooftop-Wunderkind, das in Pastelltönen schwelgt und sich irgendwo zwischen Art déco und Dolce Vita verorten lässt. Die Aussicht? Besser als jeder Aperitif. Das Konzept? Sharing is caring – hier werden Gerichte geteilt, als wäre man bei Freunden zu Besuch. Ein Ort, der weniger auf Etikette, sondern mehr auf Emotion setzt. Und ja, auch ein bisschen auf Instagram-Freundlichkeit.

Küche als Kompliment an die Stadt
Jörg Ludwig, alter Hase der gehobenen Frankfurter Küche, dirigiert das Ensemble am Herd. Unterstützt wird er von einem Trio, das klingt wie die neue Generation der Sterne-Küche: Lars Burtscheidt, Ignatius Gorby und Jakob Borowski – ein Gespann, das Stationen von Sylt bis zur Gerbermühle durchlaufen hat. Ihre Vision: Eine Küche, die nicht protzt, sondern verbindet. Zwischen Avantgarde und Alltag, zwischen Hochglanz und Handschlag.
Ein Ort mit Anspruch – aber ohne Allüren
Was das Kimpton Main Frankfurt so besonders macht, ist nicht nur die architektonische Einbettung ins neue FOUR-Quartier, sondern die spürbare Liebe zum Detail. Ob es nun der whiskyfarbene Samt im MAY ist oder die lapislazuliblaue Theke im LAZULI – alles wirkt wie aus einem Guss, aber ohne steril zu sein. Es ist dieses kontrollierte Spiel mit Stil, das das Hotel zum neuen Sehnsuchtsort für Locals und Reisende macht. Ein Hotel, das verstanden hat, dass Gastronomie heute mehr ist als bloßes Beiwerk – sie ist die Bühne, auf der sich ein neues urbanes Lebensgefühl inszenieren lässt.