Mit dem elektrischen SUV-Coupé definiert die schwedische Marke das D-Segment neu – nicht durch Masse, sondern durch Klasse im Detail.
In einer automobilen Welt, in der sportliche Coupélinien oft zulasten der Fondpassagiere gehen und man als Rücksitzgast gerne mal das Gefühl hat, im Gepäckraum mitzureisen, macht der Polestar 4 etwas Erstaunliches: Er schenkt dem Rückraum die Bühne – und verbannt dafür kurzerhand die Heckscheibe.

Was nach Designprovokation klingt, ist in Wahrheit eine charmante Umverteilung des Luxusbegriffs: mehr Raum, mehr Komfort, mehr Ruhe. Die Botschaft ist klar – der wahre Premiumfaktor liegt nicht im Spoiler, sondern im Space.
Rückbank als Loge
Mit einem Radstand von fast drei Metern bietet der Polestar 4 jenen Raum, den man sonst eher aus repräsentativen Limousinen kennt – allerdings mit der aufrechten Silhouette eines SUVs und der lässigen Linienführung eines Coupés. Dass das Dach erst ab der C-Säule abfällt, dürfte vor allem größeren Fondgästen auffallen: Kopffreiheit wie in der Business-Class, aber mit der Beinfreiheit eines Executive Jet.

Einmal Platz genommen, lässt sich das Loungesetting auf Wunsch auf ein neues Level heben: elektrisch verstellbare Rücksitzlehnen bis zu 34 Grad, beheizte Rücksitze, großzügig gepolsterte Komfort-Kopfstützen. Dass man dabei nicht das Heck sehen kann, fällt angesichts des Panoramaglases ohnehin nicht auf. Und falls doch: Eine HD-Kamera auf dem Dach liefert das Echtzeitbild des Rückraums gestochen scharf auf ein Display, das genau dort sitzt, wo einst der Rückspiegel thronte. Rück-Sicht trifft auf Fortschritt.

Design mit Weitblick
Der Verzicht auf eine Heckscheibe – eigentlich ein Sakrileg in der Automobilarchitektur – wird im Polestar 4 zur Einladung in einen Hightech-Kokon. Tageslicht flutet durch das serienmäßige Panoramaglasdach, optional dimmbar auf Knopfdruck. Bei Nacht übernimmt eine von den Farben der Planeten inspirierte Ambientebeleuchtung: kein galaktischer Firlefanz, sondern ein fein orchestriertes Lichtspiel, das die Passagiere in eine stille Umlaufbahn versetzt – irgendwo zwischen Saturngrau und Neptunblau.

Klangkörper auf Rädern
Wer sich lieber akustisch wegtragen lässt, kann sich dem serienmäßigen Soundsystem mit acht Lautsprechern anvertrauen – oder gleich das Harman Kardon Premiumsystem wählen, das mit 1.320 Watt und zwölf Lautsprechern audiophile Träume erfüllt. Raumfüllend ist hier kein Werbebegriff, sondern eine akustische Tatsache.

Nachhaltigkeit, fühlbar gemacht
Polestar wäre nicht Polestar, wenn dieser Raum nicht auch ein Statement für Verantwortung wäre. So bestehen die Sitzbezüge aus recyceltem PET-Strick, optional aus einem neuartigen Micro-Tech-Vinyl mit hohem Bio-Anteil. Für Freunde klassischer Opulenz gibt es perforiertes Nappa-Leder, hergestellt unter nachvollziehbaren Tierschutzbedingungen – samt Belüftung, Massagefunktion und Lautsprechern in der Kopfstütze.

Fazit: Luxus ist heute eine Frage des Blickwinkels
Im Polestar 4 schaut man nicht mehr nur nach vorne – man erlebt Raum. Der Luxus liegt in der Stille, der Nachhaltigkeit, dem sanften Zurücklehnen auf Knopfdruck. Und wer beim nächsten Gespräch über Coupés noch an schräge Heckscheiben denkt, war vermutlich noch nicht in einem Fond, der sich wie eine Lounge anfühlt.